Den « Chappe-Jass » : Wir haben diesen Jass oft in der Studienzeit gespielt. Er ähnelt stark dem auf de.wikipedia.org/wiki/Jass erklärten Jass « Oh Shit ! » (auch ein lohnender Jass für euer Verzeichnis). Folgende Regeln gelten beim « Chappe-Jass » :

Gespielt werden kann mit beliebig vielen Spielern. Je nach Anzahl nimmt man zusätzliche Kartendecks dazu. « Farbe » und Trumpf gibt es nicht. Es wird also « Obenabe » ohne Berücksichtigung der Farbe gespielt. Der 1. Geber wird mittels Kartenziehen ausgelost. Er verteilt erst 6 Karten. Nach dem 1. Spiel verteilt der Spieler rechts vom Geber die Karten und verteilt 5 Karten usw. (man kann natürlich auch mit mehr ausgeteilten Karten starten), bis nur noch 1 Karte verteilt wird. Dann werden wieder 2, 3, 4 etc. Karten ausgeteilt.

Die Karten werden angeschaut, und der Spieler rechts vom Geber startet mit dem Ansagen, wie viele Stiche er machen wird (nur die Anzahl). Zuletzt ist der Geber dran, er muss so viele Stiche ansagen, dass es in der Summe mehr oder weniger Stiche als ausgeteilte Karten ergibt. Die Differenz des « Mehr oder Weniger » spielt keine Rolle.

Beispiel 1 :

6 ausgeteilte Karten, 4 Spieler. Spieler 1 sagt 4 Stiche, Spieler 2 sagt 0 Stiche, Spieler 3 sagt 1 Stich.
Somit sind 5 Stiche angesagt. Spieler 4 (Geber) darf alles (auch 0) ansagen ausser 1 Stich (da sonst 6 angesagt wären).

Beispiel 2 :

6 ausgeteilte Karten, 5 Spieler. Spieler 1 sagt 1 Stich, Spieler 2 sagt 0 Stiche, Spieler 3 sagt 1 Stich, Spieler 4 sagt 4 Stiche. Somit sind 6 Stiche angesagt. Spieler 5 (Geber) muss nun mindestens 1 Stich ansagen. Man kann somit etwas steuern (« Dräckseckle ») und andere Spieler zwingen, Stiche anzusagen, sodass sie eventuell das vereinbarte Limit (siehe Zählweise) überschreiten.

Beispiel 3 :

Bereits nach dem 2. Spieler sind mehr Stiche angesagt, als Karten verteilt wurden. Alle übrigen Spieler dürfen beliebig viele Stiche ansagen (oder auch 0).

Spezialfall Chappe-Rundi :

wird nur 1 Karte ausgeteilt, zieht man diese verdeckt, sodass man sie selbst nicht sieht und hebt sie « an die Kappe ». Sprich, man « klebt » sie an die Stirn oder befestigt sie an der Kappe (sofern man eine trägt), sodass die Mitspieler die Karte erkennen können.

Ziel des Spiels :

Möglichst wenige Punkte zu erzielen.

Zählweise :

Man vereinbart vorab, wie viele Punkte zum Ausscheiden führen.
Beispielsweise bei 10 Punkten. Richtig angesagte Stiche ergeben 0 Punkte. Pro falsch angesagtem Stich wird 1 « Negativ »-Punkt aufgeschrieben.
Beispiel : 3 Stiche angesagt, 1 gemacht = 2 Punkte. 0 angesagt, 1 gemacht = 1 Punkt.
Mögliche Abänderung : Die « Chappe-Rundi » zählt 2 oder 3 Punkte. Sprich, wer hier falsch liegt (1 angesagt, 0 gemacht oder umgekehrt), erhält 2 oder 3 Punkte auf sein Konto geschrieben.

Sieger ist, wer am längsten im Spiel bleibt oder die wenigsten Punkte macht.

Danke Michi für das einsenden dieser Variante. Mai 2024

 

Nachtrag von Michi:
Noch ein paar Ergänzungen/Präzisierungen:

Ob rechts oder links herum spielt keine Rolle. Wichtig finde ich lediglich, dass der letzte "Ansager" auspielen kann. Er muss ja ev. Stiche ansagen, die er gar nicht möchte. Wir spielen immer rechts vom Geber beginnt mit der Ansage und der Geber spielt auch aus (er sagt zuletzt an).

"Gefarbt" werden muss nicht. Obenabe ohne die Farbe zu berücksichtigen wird gespielt (beim auspielen als auch, was sticht). Also ein Ober wird immer von einem König oder Ass gestochen, egal von welcher Farbe. Und jeder kann auspielen, was er will.

Spiele ich ein Ass aus, hab ich den Stich noch nicht sicher in der Tasche. Spielt ein anderer auch ein Ass, gehts ins Stechen. Ein wichtiger Aspekt, den ich vergessen hab. Stechen: Die Spieler mit den gleichen (höchsten) Karten (also auch bei zwei 9er, wenn alle anderen tiefere Karten ausspielen), geben eine weitere Karte und es geht um 2 Stiche. Wieder gleich hoch: es geht um 3 Stiche (usw.). Alle anderen verwerfen irgendeine Karte. Die kann auch höher sein, als die Karten, der von den im Stechen befindlichen Spielern ausgespielte. So lässt sich taktisch einem Spieler mehr Stiche zuschanzen, als er eigentlich möchte.
Und: ist die letzte Karte (oder die Karte in der Chapperundi) gleich hoch (nur wenns die höchsten sind, zwei 6er und ein anderer Spieler legt einen Ober, gibts kein Stechen), so müssen die beiden Spieler je eine weitere Karte ziehen und es geht um einen weiteren Stich. So kann auch die Chapperundi 2 oder mehr Stiche verursachen.

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